Demeter setzt sich für das Lebendige ein – von Anfang an
Demeter ist das weltweit gültige Qualitätslabel für Nahrungsmittel aus der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Das älteste Bio-Label verfügt über die strengsten Richtlinien. Wer Demeter einkauft, weiss, dass dahinter eine konsequent naturnahe und nachhaltige Landwirtschaft und Verarbeitungsweise steht.
Das älteste Bio-Label
Demeter ist die erste biologische Anbaumethode überhaupt. Rudolf Steiner gab in seinen Vorträgen «Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft – Landwirtschaftlicher Vortrag» vom 7. bis 16. Juni 1924 praktische Anwendungsempfehlungen. Rosa und Konrad Oswald stellten bereits 1930 ihren Hof in Klarsreuti im Kanton Thurgau auf biologisch-dynamische Landwirtschaft um und waren somit die ersten Bio-Bauern der Schweiz.
Zahlreiche Produzent*innen und Wissenschaftler*innen entwickelten bis heute diese Anregungen stetig weiter. Heute bilden die gemeinsam entwickelten Demeter-Richtlinien die Grundlage der Marke Demeter.
Die biologisch-dynamische Landwirtschaft mit ihren strengen Richtlinien wird weltweit in über 60 Ländern erfolgreich praktiziert. Seit 1997 koordiniert Biodynamic Federation – Demeter International die Zusammenarbeit im rechtlichen und wirtschaftlichen Bereich.
Der Schweizerische Demeter Verband verwaltet, schützt, pflegt und fördert die Marke Demeter. Er vereinigt alle Bereiche von der landwirtschaftlichen Produktion über die Verarbeitung und den Handel bis zu den Konsument*innen, die durch einen Poolvertrag verbunden sind:
- Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, in dem die Produzent*innen zusammengeschlossen sind
- Lizenznehmer*innen, die sich in der Interessengemeinschaft Demeter-Verarbeitung und -Handel, IG V & H organisieren
- Konsument*innen, die in ihrem Engagement für Demeter-Qualität im Schweizerischen Konsumentenverband organisiert sind
Ganzheitlich heisst: «Gut ist es, wenn es jedem Teil gut geht.»
In der biodynamischen Landwirtschaft geht es immer um die Stärkung des Ganzen. Boden, Pflanze, Tier und Mensch werden als Teil eines grossen Kreislaufes gesehen, in dem alle aufeinander angewiesen sind und sich gegenseitig unterstützen. Die Produzent*innen gestalten alle Teilbereiche bewusst zur Identität ihres Hofes. Biodynamische Landwirtschaft erfordert immer eine Gesamtbetriebsumstellung.
Der Boden – eine starke Lebensgrundlage
Im biologisch-dynamischen Landbau wird dem Boden bewusst Gutes getan, ein reges Bodenleben wird gefördert und die Produzent*innen tragen aktiv zum Aufbau seiner Fruchtbarkeit bei. Konkret heisst das:
- Einsatz von Kompost aus tierischem Mist
- vielfältige Fruchtfolge mit Leguminosen
- Arbeit mit den biodynamischen Präparaten
Vitale Pflanzen
Die Pflanzen dienen als Nahrungsmittel für Mensch und Tier sowie als Kompost-Beitrag. Konkret heisst das:
- standortangepasste Sorten aus biologischer oder biodynamischer Züchtung
- keine CMS-Sorten
- Stärkung durch biodynamische Präparate
Die Tiere sorgen für Dünger
Von den Tieren erhalten wir ausser Milch, Fleisch, Eier und Honig vor allem hochwertigen Dünger. Demeter-Produzent*innen begegnen ihren Tieren mit Respekt und halten sie entsprechend der Bedürfnisse ihrer Art und ihres Wesens. Konkret heisst das:
- Demeter-Rinder, -Ziegen und -Schafe behalten ihre Hörner
- Die Fütterung der Tiere ist artgemäss, soweit möglich mit im Betrieb erzeugtem biodynamischem Futter
- Die Haltung von Wiederkäuern, z.B. Rindern, Schafen, Ziegen, Pferden zur Erhaltung und Förderung der Bodenfruchtbarkeit in Ackerbaubetrieben
>> Mehr Infos zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft
Der Mensch als Vermittler
Die Bäuerin, der Bauer haben immer den Gesamtorganismus im Auge. Indem sie jeden Teil fördern, entwickelt sich das Ganze. Ziel ist der Aufbau fruchtbarer Beziehungen. Konkret heisst das:
- Aktive Gestaltung der Landschaft zur Förderung von Nützlingen
- Arbeiten mit natürlichen Rhythmen
- Landwirtschaft als soziale Kulturaufgabe verstehen und mitgestalten
- Pflege von fruchtbaren Beziehungen zu Menschen, Boden, Pflanzen und Tieren
- Arbeiten nach assoziativen Grundsätzen
Die Verarbeitung veredelt die hohe Grundqualität
- Eine Landwirtschaft, die höchste Qualität zum Ziel hat, erfordert eine angemessene Weiterverarbeitung. Die erzeugten Lebensmittel sollen ihre Ursprungsqualität behalten. Die Verarbeitung wird als ein Veredlungsprozess verstanden, der höchste Achtsamkeit verdient. Ziel ist immer die Ganzheitlichkeit der Produkte. Demeter regelt die Verarbeitung strenger als jedes andere Label, damit die hohe Qualität der Agrarprodukte auch bei den Konsument*innen ankommt. Zum Beispiel:
- nur 24 produktspezifische Zusatzstoffe sind erlaubt (konventionell ca. 300, Bio ca. 50 Zusatzstoffe, Bio Suisse ca. 30 produktspezifische Zusatzstoffe)
- keine Homogenisierung, Sterilisation und UHT-Behandlung bei Milch und Milchprodukten
- keine phosphathaltigen Backtriebmittel
- kein Jod/Fluor im Salz
- kein Nitritpökelsalz in Fleisch- und Wurstwaren
>> Mehr Infos zu Demeter-Produkten
Weitere Beispiele Demeter-Verarbeitung
Die Verarbeitung veredelt die hohe Grundqualität
Durch die Verarbeitung sollen Demeter-Produkte in ihrer Qualität erhalten und gefördert werden. Auf die meisten Zusatz- und Hilfsstoffe kann dank handwerklichem Können und sinnvollem Einsatz von Technologie verzichtet werden.
Bei Demeter sind einige Verarbeitungsprozesse nicht zugelassen.
Zum Beispiel wird auf die Homogenisierung der Milch verzichtet, denn bei der Homogenisierung wird die Grösse der Milchfetttröpfchen mechanisch verkleinert, damit diese nicht aufrahmen kann. Beim Pasteurisieren von Milchprodukten wird darauf geachtet, dass die Milch sehr rasch und nur für kurze Zeit erhitzt wird. Dieser Prozess ist schonender als eine langsame Erhitzung und Abkühlung der Milch.
Zum Beispiel:
- nur 24 ausschliesslich produktspezifische Zusatzstoffe sind erlaubt (Bio ca. 50)
- keine Homogenisierung, Sterilisation und UHT-Behandlung bei Milch und Milchprodukten
- keine phosphathaltigen Backtriebmittel
- kein Jod/Fluor im Salz
- kein Nitritpökelsalz in Fleisch- und Wurstwaren
- keine Getreidestärke und Gluten in Teigwaren
- im Weinkeller wird hauptsächlich auf Spontanvergärung mit natürlichen Hefen gesetzt
- Honig wird nie über die natürliche Temperatur des Bienenstocks erwärmt
- keine Mikrowellenbehandlung und Bestrahlung zur Haltbarmachung
- keine Begasung mit chemischen Konservierungsmitteln
- Flugimporte sind nicht erlaubt
- frühes Erwärmen der Gewächshäuser wird in der Schweiz generell unterlassen
- keine Verpackungen mit Alubedampfung, möglichst keine Verbund-Materialien und wenn möglich recyclierbare Verpackung
Assoziative Wirtschaft sorgt für den richtigen Preis
Eines der Kernanliegen von Demeter ist die assoziative Wirtschaftsweise: Für alle Beteiligten soll der Preis stimmen – von den Produzent*innen und Züchter*innen über die Verarbeiter*innen und Händler*innen bis zu den Konsument*innen. Nur durch gemeinsames Vorgehen kann bei allen Beteiligten in der Wertschöpfungskette das Bewusstsein füreinander und für den richtigen Preis gefördert werden. Konkret heisst das:
- Bewusstsein für die Interessen aller Beteiligten
- Kosten-Wahrheit und -Transparenz durch Erstellen von Vollkostenrechnungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette
- Assoziationsgespräche über die Produkte und Produktionsverfahren, Quantität, Preis und Qualität
- Weiterbildungsveranstaltungen zu relevanten Themen
Eine zukunftsfähige Landwirtschaft
Beste Bodenstruktur, beste Energieeffizienz, höchste Biodiversität: Dies dokumentiert der unabhängige DOK-Langzeitversuch des Forschungsinstitutes für Biologischen Landbau (FiBL) eindrücklich. Biodynamisch bebaute Böden haben 60 % mehr Bodenlebewesen und produzieren 60 % weniger schädliche Klimagase als konventionell bewirtschaftete Böden, denn sie sorgt dafür, dass sich die Humusschicht im Prozess des Anbaus fortwährend bildet und so grosse Mengen von Treibhausgasen binden kann.
Demeter und die biologisch-dynamische Landwirtschaft bieten Antworten auf aktuelle Fragen. Und es wird immer weiter geforscht …