Pierre Masson, der aus Frankreich stammende Experte für biodynamische Präparate, verstarb am 22. Juli im Alter von 73 Jahren. Christoph Simpfendörfer, Generalsekretär Demeter International, würdigt Persönlichkeit und Werk Pierre Massons. Er vermochte unzählige Menschen zu motivieren.

«Pierre Masson an seinem Geburtstag am 6. August 2016 bei sich im Garten bei einer Ansprache zu den Gästen.» (Bild: H. J. Heer)

Pierre Masson hielt in diesem Jahr den Hauptvortrag zu den Biodynamischen Präparaten bei der landwirtschaftlichen Tagung in Dornach. Darin fasste er seine langjährige Erfahrung und sein tiefes Verständnis der Biodynamischen Präparate zusammen.

Begonnen hatte seine landwirtschaftliche Laufbahn als Berater in der Offizialberatung. Im Aufbruch der 68er-Jahre zog es ihn und seine Frau aufs Land. Am Biodynamischen Landbau hatte ihm am Anfang das Konzept des autonomen, von Saatgut- und Chemiekonzernen unabhängigen Betriebs gefallen. Auf den zweiten Blick ist er der anthroposophischen Dimension hinter der Methode begegnet. Über zwanzig Jahre haben seine Frau und er einen sehr vielseitigen Hof im Burgund gestaltet. Die Biodynamischen Präparate faszinierten ihn von Anfang an. Mit Hilfe seiner Frau, die homöopathische und anthroposophische Ärztin ist, entwickelte er ein tiefes Verständnis dafür. Für ihn sind sie Heilmittel für die Erde, die enorme Wirkungen entfalten können, wenn sie mit handwerklicher Präzision hergestellt werden.

Zuerst hat Masson im Rahmen des Mouvement de culture biodynamique, dem Biodynamischen Verein in Frankreich, einen Präparatedienst aufgebaut. Später wurde mit seinem Sohn Vincent ein Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen aufgebaut, das sich dann auch vielseitiger Praxisforschung widmete. Als Biodynamischer Berater hat Pierre Masson sich weit über Frankreich hinaus einen Namen gemacht. Viele Veröffentlichungen hat er immer unter dem Blickwinkel der praktischen Handhabbarkeit geleistet.

Im Vorstand des Mouvement und von Demeter hat er viele Jahre Verantwortung getragen und sich insbesondere für die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Herstellung der Präparate eingesetzt.

Mehr als drei Jahre hat er seinem Knochenkrebsleiden mit Hilfe von anthroposophischer Medizin abgetrotzt. Dies hat ihm ermöglicht, an ihm wichtigen Fragen weiterzuarbeiten, eine umfassende Studie zur Wirkung des Ostens und des Westens als Grundlage zur Entwicklung eines Weges zur Regeneration der Rebe vorzulegen und seinen grossen Vortrag an der landwirtschaftlichen Tagung 2018 fertigzustellen.

Seine Schaffenskraft, sein Forschergeist und seine bedingungslose Begeisterung werden uns im Gedächtnis bleiben und uns motivieren, an und mit den Biodynamischen Präparaten intensiv weiterzuarbeiten.