Ebensoviele Hähne wie Hennen wachsen auf
Demeter–«Hahn im Glück» bedeutet:
- Die Hennen legen Eier und die Hähne derselben Rasse werden für die Fleischproduktion aufgezogen
- Die Tiere haben viel Auslauf und Demeter-Futter mit sukzessive zunehmendem hofeigenem Anteil
- Mittelfristig wird auf extensive Zweinutzungsrassen gesetzt
- Ziel ist eine artgerechte Bio-Züchtung mit eigener Bruteierproduktion
So werden respektvolle Tierhaltung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit vereint.
Hähnchen oder Hühnchen?
Diese Frage ist für die meisten frisch geschlüpften Küken eine Frage des Überlebens, denn die männlichen Küken der Hochleistungs-Legehennen werden normalerweise keine zwei Tage alt: Sie setzen im Verhältnis zur Futtermenge zu wenig Fleisch an, so dass ihre Mast als ökonomisch nicht vertretbar beurteilt wurde.
Die Frage der Futterverwertung spielt beim Geflügel eine zentrale Rolle, denn sein Futterbedarf steht in Konkurrenz zur menschlichen Ernährung: Erst wenn die Tiere hauptsächlich mit Nebenprodukten gefüttert werden können, kann die Anbaufläche für ihr Futter wieder für menschliche Ernährung genutzt werden. Mit extensiven Zweinutzungsrassen aus Bio-Züchtung kann eine Fütterung mit hofeigenem Futter und Nebenprodukten aus der Nahrungsmittelproduktion umgesetzt werden. Das Geflügel soll als Restenverwerter innerhalb des landwirtschaftlichen Kreislaufes wieder einen ökologisch vertretbaren Platz einnehmen.
Bei Demeter Schweiz gibt es seit 2019 nur noch Hähne im Glück
Demeter Schweiz startete mit «Hahn im Glück» ein Projekt, das eine Alternative zu der konventionellen Praxis der Eierproduktion bot. Mittlerweile sind Richtlinien geschaffen und die gesamte Demeter-Geflügelhaltung findet unter dem Kreislaufgedanken statt.
Das Ziel: Extensive Zweinutzungstiere aus Bio-Züchtung
Das längerfristige Ziel ist aber umfassender: Wir wollen eine biologisch gezüchtete Geflügelrasse und dafür engagieren wir uns bereits intensiv auf unseren Demeter-Betrieben. Die Demeter-Geflügel-Haltung fängt schon bei der artgerechten Bio-Züchtung und der Bruteierproduktion an und soll die Aspekte der respektvollen Tierhaltung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit vereinen. Qualität ist, wenn es von Anfang an stimmt.
Zweinutzungstiere aus biologischer Zucht sind angepasst an biologische und biodynamische Haltungsumgebung. Dank ihren grossen Mägen haben sie eine hohe Toleranz gegen schwankende Nährstoffdichten im Futter, das heisst, der Einsatz von hofeigenem Futter und Nebenprodukten aus der Nahrungsmittelproduktion ist möglich. Dank robusterem Körperbau und höherem Körpergewicht sind die Tiere kaum anfällig für Verletzungen.
Konsument*innen spielen eine entscheidende Rolle
Damit Geflügelhaltung langfristig nachhaltig sein kann, sind auch die Konsument*innen aufgerufen. Indem der Konsum von Eiern und Geflügelfleisch bewusst verringert wird und beim Kauf Eier und Geflügelfleisch von biologisch gezüchteten Zweinutzungsrassen bevorzugt werden, kann die Rechnung für alle aufgehen. Damit das Geflügel der Zukunft eine Zukunft bekommt, werden Eier wie anno dazumal als Sonntagsei zelebriert und der Hähnchenbraten oder das Suppenhuhn werden zum Festtagsessen.
Ei ei ei – das Eier-Fleisch-Einmaleins
„Hahn im Glück“ bedeutet: Zugleich mit der Legehenne wächst auch ihr „Bruder“, ein Hahn, auf. Die Rechnung ist ganz einfach: Wenn eine Familie/ein Haushalt pro Woche fünf Eier konsumiert, müsste pro Jahr ein Demeter-Hähnchen oder -Suppenhuhn genossen werden, damit die Fleisch-Eier-Bilanz ausgeglichen ist.
Hahn im Glück einfach erklärt
Extensive Hühnerrassen oder das Zweinutzungshuhn
In seinem Kurzfilm zeigt Tilo Wondollek, wie Produzentinnen und Produzenten die Geflügelzucht wieder selbst in die Hand genommen haben.
Damit alle Hühner und Hähne ihre Würde wieder zurückbekommen.
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