Boden ist nach menschlichen Massstäben eine nicht-erneuerbare Ressource und kann nur in gesundem Zustand funktionieren – sei es für die Produktion, als Filter oder Teil des Kohlenstoffkreislaufs. Verschiedene Projekte und Forschungsarbeiten liefern Erkenntnisse dazu, was es für einen effektiven Bodenschutz braucht. Das soll in der Praxis helfen, in der Pflicht sind aber nicht nur Landwirt*innen.
Jil Schuller / BauernZeitung, 24. Januar 2023
Der gesamte lesenswerte Artikel ist hier frei zugänglich: www.bauernzeitung.ch
Zwei Ausschnitte:
Mistkompost schlägt Rottemist
Seit 45 Jahren läuft am FiBL in Zusammenarbeit mit Agroscope der DOK-Versuch in Therwil BL, der verschiedene Anbausysteme in ihrer Wirkung auf den Boden untersucht. Die Behandlungen entsprechen den Vorgaben von Demeter, Bio Suisse und IP-Suisse, zusätzlich gibt es eine rein mineralisch gedüngte Kontrollfläche. Dabei sind Bodenbearbeitung und Fruchtfolge in allen Systemen gleich. Die Resultate zeigen unter anderem die Wichtigkeit von organischen Düngern für den Erhalt des Bodenkohlenstoffs. «Alle Verfahren, bei denen mit 0,7 DGVE pro Jahr und Hektare oder ausschliesslich mit Mineraldünger gearbeitet wurde, haben Kohlenstoff verloren», so Else Bünemann vom FiBL. Stabil blieben die Werte hingegen bei 1,4 DGVE.
Was die biologische Bodenqualität angeht, schnitten Bio und Demeter am besten ab. «Wir haben festgestellt, dass Bodenatmung und Bodenkohlenstoff korrelieren», führte Bünemann aus. Das sei offenbar kein Widerspruch – für den Aufbau braucht es schliesslich aktive Mikroorganismen.
Auch optisch auffallend sind die guten Böden im Demeter-Verfahren:
Genügend Dünger – woher?
Um Humus aufzubauen, hat sich eine ausreichende Düngung als wichtig erwiesen und Hofdünger sind deutlich wirksamer als mineralische Produkte. An der Ackerbautagung diskutierte das Plenum denn auch die Tierfrage: Welche Rolle sollen Nutztiere in diesem System spielen, wo sie doch wegen Nährstoffüberschüssen und Klimagasen am Pranger stehen. Tatsächlich hat der DOK-Versuch ergeben, dass für den Erhalt des Bodenstickstoff-Levels die Stickstoffbilanz leicht positiv ausfallen muss (etwa 30 kg N-Überschuss pro Hektare).
Weitere Themen des Artikels:
- Es geht auch die Wertschöpfungskette an
- Ein Verhältnis als Zielmarke für Humusaufbau
- Der Bodenstickstoff ist zentral
- Reduzierter Reifendruck hilft nicht in der Tiefe
Zum Bericht in der BauernZeitung: www.bauernzeitung.ch