Michael Mildner, Gründer und Geschäftsführer der alpuris GmbH

alpuris ist ein junges Unternehmen, das mit dem Angebot von Alpenhonig eine Marktnische entdeckt hat und mittlerweile erfolgreich besetzt. Alpuris bietet ein breites Bio-Sortiment sorgfältig ausgewählter Qualitätserzeugnisse von kleinen Produzenten aus den Schweizer Alpen. Im Mittelpunkt steht dabei ein einzigartiges Honigsortiment, das in jahrelanger Suche zusammengestellt wurde. Diese 12 Alpenhonige, vom Wallis bis ins Val Poschiavo, zeigen die ganze überraschende Geschmacksvielfalt des Schweizer Alpenraums. Dazu kommen verschiedene Sorten Bergkonfitüre und ein Praliné-Brotaufstrich. Das Sortiment wird laufend mit weiteren Lebensmittel-Delikatessen, Gesundheits- und Schönheitsprodukten sowie Handwerkserzeugnissen aus den Alpen weiter ausgebaut. Das Ziel ist es, der führende Schweizer Anbieter von reinen und raren Spezialitäten aus dem Alpenraum zu werden – dabei steht die Klasse, nicht die Masse im Vordergrund. Dass alpuris damit auf dem richtigen Weg ist, zeigen die Auszeichnungen, die alpuris-Honige erhalten: Ende April hat der Demeter-Honig von Gion Grischott am Internationalen London Honey Quality Contest eine Goldmedaille gewonnen, zudem wurde Gion’s Honig mit dem BioGourmet Label ausgezeichnet.»

Unsere Fragen beantwortete Michael Mildner, Gründer und Geschäftsführer von alpuris.

Was ist bei alpuris Demeter?

Die ersten drei Honigsorten, die wir vor drei Jahren in unser Sortiment aufnahmen, stammten vom Demeter-Imker Gion Grischott aus Pignia/Graubünden. Auch heute noch sind die Frühlings-, Sommer- und Alpenrosenhonige von Gion ein tragender Pfeiler für alpuris. Mit dem Honig Martin Dettli, einem anderen ausgezeichneten Demeter-Imker, können wir sogar den seltenen Heidehonig vom Oberalppass in Demeter-Qualität anbieten – wenn das Wetter mitspielt, was nicht jedes Jahr der Fall ist. Weitere Demeter-Produkte werden folgen.

Was heisst Demeter für die Verarbeitungsprozesse? Was tun Sie, damit die biodynamische Qualität erhalten bleibt?

In der Gegend des Oberalp-Passes sammeln die Bienen von Martin Dettli Nektar für den wunderbaren Alpenrosen- und Heidehonig.

Die wesensgemässe und naturnahe Art der Bienenhaltung entspricht voll und ganz unserer eigenen Philosophie. Bei der Verarbeitung achten wir darauf, dass der Honig direkt nach dem Schleudern abgefüllt und nicht erhitzt oder vermischt wird. Dazu kommt, dass wir auch beim Transport und bei der Lagerung auf einen möglichst schonenden Umgang mit dem Honig achten. Nur so bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe und das unvergleichliche Aroma dieser Spitzenprodukte erhalten.s

Man muss dazu vielleicht noch erwähnen, dass man beim Honig von biodynamischer Qualität redet, wenn er aus wesensgemässer Bienenhaltung stammt. Denn normalerweise fliegen Bienen in einem weiten Umkreis Blüten an, weshalb der Imker nicht kontrollieren kann, wo sie Nektar sammeln. Das Besondere am Alpenhonig aus Demeter-Imkerei ist, dass die Bienen in den Alpen vorwiegend Wildpflanzen vorfinden.

Wo findet man Ihre Produkte im Handel?

Unser wichtigster Verkaufskanal ist unser Webshop www.alpuris.com sowie die zahlreichen Messen und Märkte, an denen wir teilnehmen. Für uns sind der persönliche Kundenkontakt und die Beratung sehr wichtig, deshalb arbeiten wir nur mit wenigen, ausgewählten Verkaufspartnern zusammen, die unsere Qualitätsphilosophie teilen. Ein Beispiel ist der Bio-Öl-Laden von Rahel Röllin in Luzern, wo man unser gesamtes Honigsortiment degustieren kann. Dass wir auch in den Caviar House & Prunier-Geschäften am Flughafen Zürich oder in Käse-Spezialitätenläden vertreten sind, freut uns natürlich, ebenso wie die Verwendung unseres Honigs als beliebtes Firmen- und sogar Regierungsgeschenk.

Was überzeugt Sie am Label Demeter?

Gion Grischott wurde mit dem BioGourmet-Label ausgezeichnet. Seine Honige finden bei Spitzenköchen Verwendung.

Die Demeter-Vorschriften beweisen einen sehr grossen Respekt vor der Natur und den Tieren. Diese Einstellung finden wir absolut notwendig und wertvoll, und wir unterstützen diese Bestrebungen gerne.

Was ist problematisch, könnte aus Ihrer Sicht verbessert werden?

Die Information der Kunden über die Anforderungen der Demeter-Betriebe sowie die Unterschiede zwischen Demeter und Bio-Suisse-Vorgaben müssten noch stärker gefördert werden.

Wird das wachsende Bewusstsein in Bezug auf Ernährung und Nahrungsmittelqualität für Ihren Betrieb spürbar? Wie?

Absolut. Wir erhalten immer wieder begeisterte Rückmeldungen von Kunden, die unsere völlige Transparenz bei der Information über die Herkunft und die Entstehung unserer Produkte sehr schätzen. Dass sich auch renommierte Firmen bei ihren globalen Kundengeschenken bewusst für uns als kleine, qualitätsorientierte und regionale Anbieter entscheiden, ist ein weiteres ermutigendes Zeichen. Immer mehr Menschen wollen genau wissen, woher ihre Nahrung stammt, wie sie hergestellt wurde und welche Qualitätsansprüche sie erfüllt. Wir würden niemals ein Produkt ins Sortiment nehmen, dessen Herkunft und Entstehungsgeschichte nicht absolut klar und respektvoll ist.

Was antworten Sie dem Konsumenten, wenn er einige der Produkte zu teuer findet?

Das kommt zum Glück kaum vor, denn die meisten Kunden können sich die grosse Arbeit gut vorstellen, die hinter einem Naturprodukt wie dem Schweizer Alpenhonig steckt. Wir teilen aber gerne alle preisrelevanten Informationen mit unseren Kunden, z.B. dass die Erntemenge des Alpenhonigs um ein Vielfaches geringer ist als die von Honigen aus den Ebenen, weil die Vegetationsperiode in den Bergen sehr viel kürzer ist. Unsere Imker können meist nur einmal pro Jahr eine geringe Menge Honig mit grossem Aufwand ernten, und das auch nur, wenn es das raue Klima in den Bergen zulässt. Wenn man den „gerechten“ Preis eines Alpenhonigs verlangen würde, käme man auf eine viel höhere Summe. Ohne Leidenschaft und Liebe zu den Bienen und zur Natur kann man diese Tätigkeit nicht ausführen.

Welches Interesse steht dahinter, ein Demeter-Betrieb zu sein?

Wir versuchen in allen Bereichen die höchsten Qualitätsansprüche zu erfüllen und entsprechend unserer naturnahen Philosophie zu leben und zu arbeiten. Das Demeter-Label ist ein Zeichen für uns und unsere Kunden, dass wir diesen hohen Ansprüchen gerecht werden.

Ist Ihr Unternehmen im Gleichgewicht? Fehlt ihm etwas?

Wir haben noch eine ganze Menge an innovativen Ideen und Projekten, für deren Umsetzung uns leider die Zeit und die Unterstützung fehlen. Das gleiche gilt für die vielen Anfragen aus dem Ausland, die wir aus Kapazitätsgründen momentan alle ablehnen müssen – dieses Potenzial möchten wir in Zukunft besser nutzen.

Zum Schluss haben Sie einen Wunsch frei.

Mein Wunsch besteht aus zwei Wörtern: Mehr Respekt. Respekt vor der Natur, vor Mensch und Tier. Das tut allen gut.

Herzlichen Dank, Michael Mildner, für das Beantworten unserer Fragen. Wir wünschen Ihnen weiterhin erfreuliche Entwicklungen für alle Beteiligten.

Adresse: alpuris GmbH, 4143 Dornach
www.alpuris.com