Auf dem Biohof Oberfeld baut Köbi Kaufmann mit seinem Team über 500 Beeren- und Fruchtsorten an. Es gibt aber auch über 30 verschiedene Sorten Tomaten und immer frisches saisonales Gemüse. Seit 1998 ist der Hof Demeter-zertifiziert und seit zwanzig Jahren jeden Samstag mit einem Stand auf dem Markt in Hochdorf präsent.

Herr Kaufmann, was mögen Sie an Ihrem Beruf besonders?

Köbi Kaufmann © Bio Partner Schweiz AG

Jeder Tag ist voller Abwechslung und Vielfalt, ich habe eine grosse Freiheit und erlebe immer wieder Neues. Viele Menschen arbeiten mit uns, wir haben Lehrlinge und Praktikant*innen, freiwillige Helfer*innen und Zivildienstleistende. Alle diese Menschen ergeben spannende Konstellationen. Wir sind ein grossartiges Team. Ich bin nicht nur Landwirt, sondern auch Maurer und Zimmermann, Buchhalter und Geschäftsführer, aber auch Tierpfleger und Verkäufer.

Was ist besonders an einem Demeter-Betrieb?

Der individuelle Hoforganismus eines jeden Demeter-Hofes ist anders. Wir arbeiten mit möglichst wenig fremden Hilfsmitteln. Da ist zum Beispiel beim Anbau von Beeren und Früchten die Kirschessig-Fliege eine grosse Herausforderung. Wir achten darauf, dass sie bei uns keine attraktiven Verhältnisse findet, sie mag es nämlich gerne feucht. Wir setzen keine Pestizide ein, sondern verwenden ein natürliches, kalkhaltiges Mittel in homöopathischen Dosen. Das alkalische Präparat hält die Oberfläche der Früchte und Beeren trocken, so lässt sich der Schädling nicht nieder. Es wird biologisch abgebaut, bildet keine Rückstände und lässt sich leicht abwaschen.

Was ist Ihr wichtigstes Arbeitswerkzeug und warum?

Das ist die Rebschere. Mit ihr arbeite ich viel im Winterhalbjahr, wenn die Stauden und Bäume Pflege brauchen.

Weshalb sind Sie Demeter-Produzent, welche Verbindung haben Sie zu Demeter?

Als Zwanzigjähriger habe ich ein Buch über die biodynamische Landwirtschaft gelesen. Mich hat das Ganzheitliche fasziniert. Von da an war es mein Wunsch, auch so zu arbeiten. Ich erlebe immer wieder neue Themen, die auf mich zukommen: Die biodynamische Landwirtschaft bleibt nicht stehen, sondern entwickelt sich laufend weiter. Es freut mich auch sehr, dass immer mehr Landwirte nach Methoden anbauen und arbeiten, die der biodynamischen ähnlich sind.

Wir haben uns mit der uns zur Verfügung stehenden Fläche auf Beeren und Früchte spezialisiert, betreiben aber auch noch eine Weidebeef-Haltung mit 20 Tieren. Wir düngen mit hofeigenem Kompost und das Grasland wird von den Tieren geschätzt. So schliessen wir den Hofkreislauf und arbeiten nach Demeter-Richtlinien.

Auf dem Biohof Oberfeld baut Köbi Kaufmann mit seinem Team über 500 Beeren- und Fruchtsorten an. Es gibt aber auch über 30 verschiedene Sorten Tomaten und immer frisches saisonales Gemüse | ©Bio Partner Schweiz AG

Was verbindet Sie mit dem Demeter-Wert „Freude“?

Ich sage immer: „Egal in welcher Jahreszeit wir sind, wir sind in der schönsten Jahreszeit!“ Gerade im Juni, wo wir aus dem Vollen schöpfen können und die Natur uns reich beschenkt, gehe ich jeden Tag mit viel Freude an meine Arbeit. Ich schätze den kurzen Arbeitsweg und erfreue mich an den Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten. Jeden Samstag bin ich in Hochdorf mit einem Stand mit unseren Produkten und freue mich über die Menschen, die bei uns einkaufen.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Kaufmann.

 

Standort Biohof Oberfeld, 6275 Ballwil