Der Abstimmungskampf zur Pestizid-Initiative hat gezeigt, wie sehr landwirtschaftliche Fragen die Schweiz beschäftigen. Auch wenn die Initiative keine Mehrheit erreicht hat, ist klar, der Schweizerische Demeter-Verband arbeitet weiter an der Vision einer pestizidfreien Zukunft.

Die heraufbeschworenen Schreckbilder vor leeren Regalen, hohen Preisen und die Behauptung, dass es nicht möglich ist, mit pestizidfreien Produkte die Bevölkerung zu ernähren, haben überwogen. Der Schweizerische Demeter-Verband bedauert dies, denn Demeter-Produzent*innen wissen, pestizidfreie Produktion ist schon heute Realität auf zahlreichen Höfen.

Ambitionierte Ziele festlegen

Trotz der Enttäuschung hat die Initiative gezeigt: die Bevölkerung will die gesundheitlichen Gefahren, die Grundwasserverunreinigung und das Insektensterben beenden und wünscht sich eine Reduktion des Einsatzes chemisch-synthetischer Pestizide. Das Parlament hat es versäumt, mit einem Gegenvorschlag eine Alternative zur Initiative zu bieten. Und mit der Sistierung der Agrarpolitik 22+ wurde eine Ökologisierung der Landwirtschaft um wertvolle Jahre verzögert. Nun gilt es mit der Parlamentarischen Initiative «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» den Hebel anzusetzen und ein ambitioniertes Ausstiegsszenario zu verfolgen.

Zusammen vorwärts gehen

Der Schweizerische Demeter-Verband hatte sich im Vorfeld der Abstimmung als Partnerin der Kampagne «Für eine Gesunde Landwirtschaft» für die Pestizid-Initiative stark gemacht. Nachdem im Abstimmungskampf bisweilen mit harten Bandagen gekämpft wurde, ist nun die Zeit der konstruktiven Zusammenarbeit gekommen. «Schlussendlich wünschen sich die Bevölkerung und auch wir Produzent*innen eine nachhaltige und gesunde Landwirtschaft», so Herman Lutke Schipholt. «Daran arbeiten wir seit Jahrzehnten und dafür werden wir uns auch weiterhin engagieren.»