Weshalb stagniert der Marktanteil von Bio- und Labelfleisch?

Bewusster Fleischkonsum braucht nicht viel. Sondern ganz wenig.

Der Schweizer Tierschutz hat den renommierten Ökonomen Mathias Binswanger beauftragt, den Schweizer Fleischmarkt unter die Lupe zu nehmen. Der Professor an der Fachhochschule Nordwestschweiz hatte den Auftrag, Erklärungen zu finden, warum der Anteil an verkauftem Label- und Biofleisch bei 12 Prozent der geschlachteten Tiere stagniert.

Abstriche bei den Margen gefordert

Die Auswertung rückt ökonomische Erklärungen ins Zentrum: Für Landwirt*innen lohnt sich der Mehraufwand für Tierwohlleistungen nicht, vielen Konsument*innen jedoch ist Bio zu teuer. Mathias Binswanger fordert aufgrund der Resultate: «Will man Tierwohl und Tierhaltung nach biologischen und Labelrichtlinien weiter fördern, dann ist es erstens notwendig, den Bauern einen fairen Mehrpreis dafür zu bezahlen. Und zweitens muss sich die Preisdifferenz zwischen konventionellen Produkten und Label- und Bioprodukten für Konsumenten verringern.»

Der Schweizer Tierschutz STS sensibilisiert im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft für einen verantwortungsvollen Fleischkonsum

Der Bundesrat soll die Wettbewerbssituation analysieren

Die Wirtschaftskommission des Ständerats fordert in einem Postulat, dass der Bundesrat die Wettbewerbssituation analysieren soll. Ziel ist mehr Transparenz in der Preisbildung entlang der Wertschöpfungskette. Der Vorstoss ist in der Wintersession im Ständerat traktandiert. Mehr Transparenz, so die Befürworter, wäre ein erster Schritt hin zu fairen Preisen.

Weniger Fleisch, dafür aus tiergerechter Haltung

Im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft sensibilisiert gleichzeitig der Schweizer Tierschutz STS zusammen mit Partnerorganisationen für einen verantwortungsvollen Fleischkonsum: «Weniger Fleisch, dafür aus tiergerechter Haltung. Das ist besser für Mensch, Tier und Umwelt». Empfohlen werden Label, die der Schweizer Tierschutz STS für gut bewertet und die viel Tierwohl garantieren. Als Partner mitbeteiligt sind die Bio Suisse, Demeter, die Kleinbauernvereinigung VKMB, der Konsumentenschutz und das Pendant FRC aus der Westschweiz.