Ein Text von Anet Spengler Neff aus den „Beiträgen 4 | Juli 2016“, dem Magazin für den biologisch-dynamischen Landbau

Der Frühling (20169 war schwierig: Die Nässe schien unendlich. Und alles, was möglich ist, um die Nutzpflanzen zu stärken, damit sie das aushalten, hätte man längst getan haben müssen – kurzfristig lässt sich nichts machen.

Was hilft, sind sehr stabile, lebendige Böden mit hoher Wasseraufnahmekapazität und hohem Humusgehalt und Pflanzen, die sich selber anpassen können an die aktuellen Bedingungen. Das sind Pflanzen, die biologisch gezüchtet wurden; das heisst Pflanzen, die nicht schon über Generationen auf Standardbedingungen eingestellt sind, die sie dann auch brauchen. Pflanzen, die nicht künstlich ernährt und von Konkurrenz und Krankheiten freigehalten wurden. Pflanzen, die möglichst in der Umwelt aufgezogen wurden, in der sie dann gedeihen sollen.

Da extreme Wetterlagen ‒ nasse wie trockene ‒ immer wieder vorkommen, ist es sinnvoll, die Gärten, die Felder, die Pflanzen gut darauf vorzubereiten. Das heisst: den Boden schonend bearbeiten, organisch düngen, wenn möglich mit Kompost aus dem Mist der eigenen Tiere, die biodynamischen Präparate konsequent anwenden, biologisches Saatgut verwenden, Jungpflanzen selber ziehen oder zumindest Biojungpflanzen kaufen.

Wer einmal einen Garten oder eine vorher konventionell bewirtschaftete Parzelle übernommen hat, weiss, dass es ein paar Jahre braucht, bis alles gut läuft. Die Schnecken zeigen uns sehr gut, wo schwache Pflanzen oder Pflanzen unter für sie unpassenden Bedingungen sind: Die nehmen sie nämlich. Wer konsequent im obigen Sinn bio-logisch wirtschaftet, wird mit der Zeit die Schnecken nur noch auf dem frischen Kompost finden und kaum mehr in den Beeten. Das wenigstens stimmt zuversichtlich.