Die Mistel wird noch heute gegen Krebs in der Humanmedizin verwendet. Die Anwendung der Pflanzenextrakte stammt ursprünglich aus der anthroposophischen Medizin. Seit 20 Jahren werden die Mistelextrakte auch erfolgreich in der tiermedizinischen Tumorbehandlung eingesetzt.

Mehrere Studien am Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL haben beim Fibrosarkom, einem Hautkrebs der Katze, bei Gesäuge- und Maulhöhlentumoren der Hunde, sowie beim «Equinenen Sarkoid», einem Hauttumor bei Pferden, erfolgsversprechende Ergebnisse gezeigt. So belegte eine placebokontrollierte Studie (Placebo = Arzneimittel das keinen Arzneistoff enthält) die Wirksamkeit der Injektionsbehandlung mit Mistelextrakten (3x pro Woche für 15 Wochen). Nach einem Jahr waren die mit Misteln behandelten Pferde dreimal häufiger geheilt als die Pferde der Placebo-Gruppe und nach fünf Jahren achtmal häufiger. Die Behandlung wirkt auf das Immunsystem und ermöglicht so eine vollständige Heilung aller Sarkoide (Tumore), unabhängig von ihrer Größe oder ihrer Lokalisation v.a. bei 3- bis 10-jährigen Pferden mit mehreren Tumoren (3-45).

Darüber hinaus ist das Wiederauftreten des Tumors extrem niedrig. Die Behandlung ist sehr gut verträglich. Die Misteltherapie lässt sich auch sehr gut mit einer Operation einzelner Tumore oder falls erforderlich mit anderen Therapien kombinieren.

Die vielen regelmässigen Injektionen werden häufig als Ablehnungsgrund der Therapie durch die Besitzer angeführt. Dies warf die Frage über die Möglichkeit auf, die Misteltherapie mit einem Präparat zum Einnehmen durchzuführen. Seit 2017 wird eine orale Misteltherapie getestet und die Ergebnisse erweisen sich als vielversprechend.

Informationen zur Misteltherapie bei Tieren:
www.viscumvet.org