Die biodynamischen Bauern der Schweiz stellen anlässlich ihrer Hauptversammlung bei der Fütterung von Nicht-Wiederkäuern die Weichen in Richtung Selbstversorgung und transparente inländische Futterherkunft.
An der diesjährigen Hauptversammlung des Vereins für biologisch-dynamische Landwirtschaft vom 1. Juli 2018 auf dem Herzberg, Asp, verabschiedeten die Stimmberechtigten die Anpassung der Richtlinie, welche die Fütterung der Monogastriden (Nicht-Wiederkäuer: Legehennen, Mastgeflügel und Schweine) betrifft. Angestrebt wird ein möglichst hoher Selbstversorgungsgrad. Ab 1.1.2019 haben 10% des Futters vom eigenen Hof zu stammen, ab 1.1.2020 stammen 20% und ab 1.1.2025 50% aus der Inlandproduktion. Kann das Futter nicht auf dem eigenen Hof generiert werden, muss mit anderen Betrieben eine Kooperation eingegangen werden, aus welcher eine biologisch-dynamische Inlandproduktion resultiert. Mit dieser Fütterungspraxis geht der Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft Schweiz schweizweit einen ersten Schritt Richtung transparenter inländischer Futterherkunft. Diese Praxis wird auch Auswirkungen haben auf die Genetik und die Züchtung.
Keine Hennen-Vergasung: Nachdem bereits das Kükentöten bei den biodynamischen Produzenten in der Schweiz ab 1.1.2019 generell verboten ist, wird als weiterer Schritt gegen die Vergasung von Geflügel in den Richtlinien verankert, dass ausgestallte Legehennen, welche dem Zweck des Eierlegens nicht mehr dienen und getötet werden, geschlachtet und als Lebens- oder Futtermittel weiterverarbeitet werden.
„Unser Hausschwein“ ist ein bereits laufendes Projekt des Forschungsintstituts für biologischen Landbau (FiBL), das von Demeter Schweiz und der Bio Suisse unterstützt wird. Ziel des Projektes ist es, eine Rasse zu züchten, die sich nach dem dafür entsprechenden Futterangebot (Restenverwertung) und einer extensiven Haltung im Freien richtet. Dadurch sollen die Nutztiere wieder wesensgerecht gehalten, gefüttert und gezüchtet werden können. Bereits jetzt sind biodynamische Bauern in dieses Zuchtprojekt eingebunden, weitere sind nach der Projektvorstellung auf dem Herzberg daran interessiert
Geschäftsteil: Nebst den üblichen Geschäften stand die Neuwahl des Präsidenten an. Nach 11 Jahren im Vorstand, davon 6 Jahre als Präsidentin, wurde Marianne Haeni verabschiedet. Ihrer Initiative sind Projekte zu verdanken wie die Stiftung „Lebendige Höfe“, welche den Erwerb von bestehenden biologisch und biodynamisch bewirtschafteten Landwirtschaftsbetrieben und deren Zurverfügungstellung an geeignete Landwirte bezweckt. Neu wird Simon Schmutz, Hof Wagenburg, den Vorstand des Vereins für biologisch-dynamische Landwirtschaft führen.
Nachstehend finden Sie die provisorischen Protokolle der Hauptversammlung 2018.
1. Provisorisches Protokoll der HV 2018
2. Provisorisches Protokoll zu den Richtlinien – Anträge an die HV