Demeter Geschäftsstelle | Juli 2023
Interview mit Fritz Lorenz
Der Gemüsebetrieb Lorenz im thurgauischen Tägerwilen ist ein Familienbetrieb mit 10 Angestellten und einer oder einem Auszubildenden. Die Betriebsfläche beträgt 30 Hektaren. Auf 18 Hektaren Fläche werden verschiedenste Gemüse im Freiland und in Wandertunnels angebaut. Die Nachfrage nach den Salaten, Rüebli, Kartoffeln, Zwiebeln und Kohlrabi im Hofladen ist sehr gross, ein Teil des Sortiments gelangt auch in die Grossverteiler. Tradition haben die 16 Bienenvölker, die Honig liefern – schon der Grossvater von Fritz Lorenz war ein leidenschaftlicher «Beieler» und hat Bienen gezüchtet. Ohne Zweifel die Schönsten des Hofes sind jedoch die 15 Appenzeller Spitzhaubenhühner, mit ihrem auffallenden Kopfschmuck ein wahrer Hingucker.

Fritz Lorenz, was mögen Sie an Ihrem Beruf besonders?
Die Freude an der Natur und am Gemüse ist für mich zentral. Wenn ich sehe, wie das wächst, was wir gepflanzt haben, freue ich mich immer wieder aufs Neue.
Was ist Ihr wichtigstes Arbeitswerkzeug und weshalb?
Das ist mein Körpereinsatz und meine Energie. Natürlich haben wir viel maschinelle Unterstützung, aber wir machen immer noch vieles von Hand, die ganze Gemüseernte etwa. Es wäre schwierig, wenn ich dabei nicht mehr mitarbeiten könnte.
Weshalb sind Sie Demeter-Produzent?

Wir produzieren seit den 1960er-Jahren biologisch und arbeiten seit 20 Jahren mit dem Demeter-Betrieb «Natürlich Schwarz» zusammen. Vor fünf Jahren haben wir auf die biodynamische Produktion umgestellt. Weil die Nachfrage nach Demeter-Gemüse stark stieg, fragte uns die Rathgeb Bio AG an, ob wir es uns nicht vorstellen könnten, auf Demeter umzustellen. Für uns war es ein logischer Schritt, auch wenn wir zuerst gut überlegen mussten, ob wir den strengen Demeter-Richtlinien gerecht werden können. Die Umstellung war eine Herausforderung. Aber wir haben durch den Schritt viel Neues gelernt und ausprobiert, das wir ohne Demeter nicht gemacht hätten.
Was verbinden Sie mit dem Demeter-Wert «Vielfalt»?
Das Gemüse zeigt uns die Vielfalt: So ein Salat in den verschiedenen Rot-Tönen sieht doch einfach schön aus! Vielfalt haben wir auch in den Kulturen, das gibt die Fruchtfolge fast schon vor. So pflanzen und säen wir Salate, Kartoffeln, Kohlrabi, Brokkoli, Federkohl, Karotten, Zwiebeln, Eschalotten, Zucchetti, Artischocken und Erdbeeren.
Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Lorenz!
>> Website Lorenz Biogemüse, Tägerwilen