Bellevue NZZ / NZZ am Sonntag Magazin, 25.1.2020, Peter Keller
Zunehmend mehr Betriebe keltern Bio- oder gar biodynamische Weine. Wenn dann auch die Qualität stimmt, ist der Genuss vollkommen. Drei Beispiele aus Italien beweisen die These. *
Klimawandel hier, Klimaerwärmung dort: Grün liegt derzeit im Trend. Themen wie Nachhaltigkeit oder CO2-Reduktion dominieren politische und gesellschaftliche Diskussionen. Von dieser Welle wird auch der Weinbau erfasst. Biologisch oder biodynamisch produzierte Tropfen gewinnen zunehmend an Bedeutung und Akzeptanz. Das ist gut so, denn der exzessive Einsatz von chemischen Spritzmitteln hat viele Weingärten zerstört.
Homöopathische Tees für die Pflanzen
Bereits vor dem derzeit grünen Hype stellten verantwortungsbewusste Winzer auf den ökologischen Rebbau um. Die italienische Vorzeige-Produzentin Elisabetta Foradori aus dem Trentino arbeitet seit 2002 nach biodynamischen Prinzipien, das heisst: keine synthetischen Pflanzenschutzmittel, Herbizide, kein Dünger. Stattdessen kommen homöopathische Tees und biodynamische Präparate zur Anwendung, um die Pflanzen zu stärken. Foradori will nicht nur spannungsreiche Weine wie den Foradori 2018 aus der Sorte Teroldego erzeugen, sondern auch die Biodiversität sowie die Fruchtbarkeit der Erde erhalten.
Frisch und finessenreich
Auch das Pionier-Gut Alois Lageder aus Südtirol fördert die Artenvielfalt im Rebberg und verfolgt diesen Weg aus Überzeugung. Seine und andere «grüne Gewächse» werden an der Degustation vom 3. Februar in Zürich «Die Winzer kommen» präsentiert (Infos auf bindella.ch). Notizen zu ausgewählten Beispielen gibt es vorab auf nzz.as/wein.
>> Bioweine liegen voll im Trend
> Blau sein war beim Trinken früher. Heute ist man grün!
„Zunehmend mehr Betriebe keltern Bio- oder gar biodynamische Weine. Wenn dann auch die Qualität stimmt, ist der Genuss vollkommen. Drei Beispiele aus Italien beweisen die These.“
Biodynamische Landwirtschaft in 1:55 Minuten
Video vom biodynamischen Weingut Lageder in Südtirol
*Anmerkung: Peter Keller stellt in seinem Artikel ausschliesslich italienische Winzer vor – selbstverständlich ist die Qualität der Weine von Schweizer Winzer*innen ebenbürtig.